|
|
|
|
Alexander von Villers
Briefe eines
Unbekannten
In Auswahl herausgegeben
und eingeleitet von Constanze und Karlheinz Rossbacher
Alexander von Villers, geboren 1812 in Moskau, gestorben 1880 in
Neulengbach, war einer der originellsten Briefschreiber des 19.
Jahrhunderts. Seine Briefe an einen kleinen Kreis von Partnern, vor
allem an Rudolf Graf Hoyos und an den weitgereisten Griechenland-
und Orientexperten Alexander Freiherr von Warsberg wurden ein Jahr
nach seinem Tod veröffentlicht und machten den „Unbekannten“ mit
einem Schlage bekannt. Die zweite Auflage dieses Bandes erschien
1887 zusammen mit einem zweiten Band. Villers arbeitete ab 1853 an
der Botschaft des Königreichs Sachsen in Wien, 1870 quittierte er
den Dienst und pachtete 1872 ein Anwesen in Neulengbach, das
„Wiesenhaus“, aus dem er die schönsten Briefe schrieb. Unverkennbar
sind sie von einem Menschen geschrieben, der sich seinen
Lebenswunsch verwirklichen konnte: aus dem gesellschaftlichen Leben
und dem Zeitgeist der Gründerjahre auszubrechen und sich gleichsam
als früher „Aussteiger“ dem Landbau, dem Lesen und dem stilistisch
gepflegten, Intellekt und Gefühl vereinenden, mit sinnreichen
Wortspielen durchsetzten Schreiben zu widmen. Villers schrieb mit
Witz, Humor und Selbstironie über die verschiedensten Themen, wobei
er die Briefe seiner Partner lediglich als Anregung benutzte. Seine
Briefe zeigen ihn als umfassend gebildeten Mann. Feuilletons zu
schreiben und zu veröffentlichen lehnte er ab, obwohl sein Stil dem
der großen Feuilletonisten der Epoche mehr als ebenbürtig ist. Er
schrieb über Theater, Musik und Literatur, über
sprachwissenschaftliche Fragen, über Botanik, Mineralogie und
Philosophie. Mit den Klassikern früherer Epochen war er vertraut.
Das Schwergewicht dieser Auswahl bilden jene Briefe, in denen er die
Verwirklichung seines idyllisch-bukolischen Lebenstraums schildert.
Aus diesen Briefen geht Villers – hierin durchaus Adalbert Stifter
verwandt – als genauer Beobachter der vielfältigen Schönheiten der
Natur hervor und wird nicht müde, in immer neuen Einfällen und
berührenden Betrachtungen das Landleben zu rühmen. Begeistert von
Villers’ Briefen zeigten sich bedeutende Schriftsteller wie Thomas
Mann, Hugo von Hofmannsthal, Albert Paris Gütersloh, Heimito von
Doderer, Walter Kappacher u. a.
240 Seiten 13 x 21 cm Hardcover mit Schutzumschlag
ISBN 978-3-901749-89-6
Euro 19,90 / sfr 34,80
|
|
|