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Curt Stenvert

Wien und die Wiener
und andere Texte

Herausgegeben von Jürgen Hein

In der Einleitung zu seinem Vers-Collagen-Zyklus „Meine Freunde“ (1984) bekennt Curt Stenvert: „Ich habe schon immer gerne Gedichte geschrieben“; „die Lust am Dichten war schon lange da“, und zwar mit dem Zusammenspiel der verschiedenen Neigungen und Fähigkeiten des Künstlers. Und diese weniger bekannte Seite seines Schaffens und seines Werkes gilt es wieder zu entdecken und einer größeren Öffentlichkeit bekannt zu machen.
Für ihn hat in dem durch die Medien bestimmten „nach-literarischen Zeitalter“ das gesprochene Wort den Schritt zum „geschauten Wort“ zu machen, „zum über das Auge unmittelbar zu erkennenden Wortbild“ in Richtung auf eine „universellere Bildersprache“.
Er schreibt kritisch und witzig gegen menschliches Fehlverhalten an. Wenn er Johann Nestroy und Sigmund Freud seine „Freunde“ nennt, Freud schon mit der „Muttermilch“ in sich aufgesogen hat, dann spielt er auf das Hinter- und Abgründige, das Menschliche und Allzumenschliche der „Wiener Seele“ an. Mit kritischem Blick auf den sogenannten „Fortschritt“ der Menschheit zielt er auf Veränderung des Bewusstseins.

Curt Stenvert wurde 1920 in Wien geboren. Studium an der Akademie der bildenden Künste in Wien und am theaterwissenschaftlichen Institut der Universität Wien. 1951 Idee, Buch, Regie und Produktion des Experimentalfilms Der Rabe (nach E. A. Poe); Auszeichnung bei den Filmfestspielen in Venedig und in Edinburgh. 1951–66 Filmarbeit. 1957 Heirat mit der Burgschauspielerin Antonia Mittrowsky. 1959 Österreichischer Staatspreis für den Film Die Kugel und der Mensch. 1962 „Silberner Bär“ der Filmfestspiele Berlin, Beginn der Objektkunst. 1966 Nominierung zur Biennale Venedig. Ab 1967 internationale Anerkennung durch zahlreiche Ausstellungen im In- und Ausland. 1977 Umzug in die Bundesrepublik Deutschland. 1992 stirbt Curt Stenvert in Köln.

Edition Milo 12

152 Seiten
13 x 21 cm
Hardcover mit Schutzumschlag

ISBN 978-3-901749-71-1

Euro 12,40 / sfr 21,80