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Karlheinz Rossbacher
Dankbarkeiten
"Dankbarkeit ist das Gedächtnis des Herzens."
(Jean-Baptiste Massillon)
Das Leben sei an allem schuld, schrieb Robert Musil, mit
ironischem Blick auf schreibende Zeitgenossen, in seinem Nachlass
zu Lebzeiten. Ohne Ironie sagte Robert Walser, ebenfalls mit
Blick auf die Literatur seiner Gegenwart: "Überall diese
Beschwerden, diese Fülle an Entrüstetheiten" – bei Personen, realen
oder fiktiven, die meinen, im Leben zu kurz gekommen zu sein. Aber
das Leben ist nicht an allem schuld. Es bietet auch Anlässe, dankbar
zu sein, vielleicht einmal dem Zufall, vor allem aber Menschen, auch
solchen, die nicht mehr leben. Manchmal scheint es, als hätten
Dankbarkeiten eine Zerfallszeit. Aber so manche haben keine.
Inhalt
Einleitung. Das Gedächtnis als Souffleur
Barbara Herbst, eine Uhr, der Krieg und ein Psalm
Marianne Golser, die Sprache der Besatzer und ein Zimmer
mit Frühstück
Schnedl. Ein Dankeschön an den Zufall
Kurt Hofer. Vielleser und Utopist
Hilde Prisse, die Fresken und ein Dufflecoat
Fedele Maion. Home is where you hang your hat. And more
Bertha Lebitsch. Einfühlsamer Hausverstand
Fray Luis de León. "Wie wir gestern sagten" bedeutet "Nein"
Egon Schwarz. Pikaro, Scholar und Abenteurer
Bernhard Stillfried. Rutland Gate, Knightsbridge, London
Gustav Vasa. Ein Schiff, ein Kamm und das Buch
Bob und Becky Cook, Trabert Ave, Atlanta, Georgia
Eine Münze für Strobl am Wolfgangsee
Stanford – eine Reminiszenz an lang ist’s her
Hüften. Kein Dank an Thomas Bernhard, Dank an Luciano Pavarotti
Marie von Ebner-Eschenbach. Schreiben, leiden, überwinden
Walter Weiss. Grundsätzlich differenziert
Edith Glatz. Dank an eine Dankbare
Karlheinz Rossbacher
wurde 1940 in Waidegg in Kärnten geboren. Er studierte Germanistik
und Anglistik an den Universitäten Wien, Innsbruck und Salzburg
sowie – im Rahmen eines Fulbright-Stipendiums – an der University of
Kansas, Lawrence. 1966 begann er seine Tätigkeit an der Universität
Salzburg, wo er bis zu seiner Emeritierung 2008 als Professor am
Fachbereich Germanistik lehrte. Er publizierte unter anderem zur
Heimatkunst und Heimatliteratur, zur Kultur der Ringstraßenzeit in
Wien sowie zur Wiener Jahrhundertwende. Gastprofessuren im In- und
Ausland, u. a. an der Stanford University. Publikationen seit der
Emeritierung: Alexander von Villers: Briefe eines Unbekannten
(zusammen mit Constanze Rossbacher), 2010. – Lesen und Leben. Ein
persönliches Alphabet, 2013. – Zeitreisen. Essays über
Bücher, Briefe und Sonstiges, 2015. – Lesen, Schauen,
Staunen. Essays über Literatur und Malerei, 2017. – Worte und
Klänge. Freund der Sprache. Nachbar der Musik, 2019.
174 Seiten 13 x 21 cm Hardcover mit Schutzumschlag
ISBN 978-3-902850-18-8
Euro 19,90
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